Tischtennis Beläge: Unterschiede

Bist du überfordert dabei, deinen ersten Tischtennisbelag auszuwählen? Oder willst du einen neuen Belag aussuchen, weißt aber nicht, welcher der richtige für dich ist und am besten zu deinem Spielstil passt? Dann geht es dir wahrscheinlich wie vielen anderen Tischtennisspielern.

Heutzutage gibt es so viele verschiedene Tischtennisbeläge in zahlreichen Variationen und diese übermäßige Auswahl kann schon überwältigend sein.

Obwohl die richtige Technik und vor allem viel Training viel wichtiger als das Spielmaterial ist, um dein Spiel zu verbessern, solltest du deinen Schläger trotzdem so auswählen, dass er zu deinen Fähigkeiten und deinem Spielstil passt.

Dieser Leitfaden erklärt dir einige Grundlagen und Begriffe über Tischtennisbeläge und soll dir so bei der Auswahl deines Tischtennisbelages helfen.

Tischtennis Belag Typen

Tischtennisbeläge können grundsätzlich in 2 verschiedene Typen unterteilt werden: Noppen-Innen-Beläge und Noppen-Außen-Beläge. Dabei kann man noch weitere Unterteilungen vornehmen. Im Folgenden stellen wir dir die Unterschiede der verschiedenen Belagtypen vor.

Noppen-Innen-Beläge

Noppen-Innen-Beläge (auch als glatte Beläge bezeichnet, da sie außen flach sind), sind die derzeit am häufigsten verwendeten Beläge. Sie bestehen aus einem in der Regel schwarzen oder roten Obergummi, bei dem die Noppen nach innen zeigen, und darunter aus einem bis zu ca. 2,3 mm dicken Schwamm.

Diese Beläge sind mehr oder weniger griffig (oder auch klebrig) und können in verschiedenen Varianten sowohl von Angriffsspielern als auch von Abwehrspezialisten gespielt werden. Noppen-Innen-Beläge sind sehr vielseitig.

Wenn du ein Anfänger bist, empfehlen wir dir, mit dieser Art von Belag zu beginnen, damit dein Spiel nicht durch die Wahl des Belags eingeschränkt wird. Wenn du mit kontrollierbaren Noppen-Innen-Belägen anfängst, kannst du jeden Spielstil ausprobieren und herausfinden, welcher dir am meisten Spaß macht.

Grundsätzlich kann man zwischen 3 Arten von Noppen-Innen-Belägen unterscheiden:

  • Europäische/Japanische Beläge
  • Chinesische Beläge
  • Hybrid-Beläge

Im Folgenden werden wir die Unterschiede zwischen diesen Belagtypen näher erläutert.

Europäische/Japanische Beläge

Diese Beläge sind die beliebtesten. Die meisten Beläge von Andro, Butterfly, Donic, Joola, Nittaku, Stiga, Tibhar, Victas, Xiom und Yasaka fallen in diese Kategorie.

Die meisten europäischen bzw. japanischen Beläge sind sehr schnell und zugleich sehr griffig und haben eine hohe Schwammspannung. Sie erzeugen Spin durch die Art und Weise, wie das Obergummi den Ball greift.

Die meisten europäischen Beläge haben heutzutage Tensorbeläge mit einem eingebauten Frischklebeeffekt. Die Schwämme dieser Beläge haben einen hohen Katapulteffekt, welcher es einfacher macht, schnelle Bälle zu spielen.

Außerdem gibt es europäische Beläge in allen Härtegraden von sehr weich bis extrem hart (Infos zum Härtegrad der Beläge gibt es weiter unten).

Der größte Nachteil dieser Beläge ist das kurze Spiel. Da diese Beläge sehr schnell sind, kann das Rückschlagspiel sowie das Kurz-Kurz-Spiel schwieriger sein, da der Ball aufgrund des Katapulteffekts oftmals stärker vom Belag abprallt.

Chinesische Beläge

Chinesische Beläge sind wahrscheinlich die spinnigsten Beläge, die derzeit auf dem Markt sind. Das liegt daran, dass sie klebrig sind und nicht wie die europäischen Beläge auf Griffigkeit setzen. Die meisten dieser Beläge können einen Ball mit ihrer Klebrigkeit vom Tisch aufheben und er bleibt sogar einige Zeit an dem Belag kleben!

Chinesische Beläge sind in der Regel sehr hart. Aus diesem Grund werden chinesische Beläge hauptsächlich auf der Vorhandseite verwendet.

Die meisten chinesischen Beläge haben einen langsameren, härteren Schwamm als europäische Beläge, welcher sehr katapultarm ist.

Der Hauptnachteil chinesischer Beläge ist, wie bereits erwähnt, dass sie schwieriger zu spielen sind als die meisten europäischen Beläge. Man benötigt aufgrund des harten, katapultarmen Schwamms und klebrigen Obergummis einen guten Körpereinsatz und allgemein eine saubere, korrekte Technik, um einen schnellen, spinnigen und qualitativ hochwertigen Ball zu spielen.

Chinesische Beläge haben aber auch viele Vorteile gegenüber europäischen Belägen. Der Aufschlag und das kurze Spiel sind aufgrund ihrer Klebrigkeit und langsamen Grundgeschwindigkeit einfacher, und sie sind im Allgemeinen preiswerter als europäische Beläge.

Außerdem sind sie wegen ihres harten Schwamms und der klebrigen Oberseite sehr schwer zu „durchschlagen“. Sofern man ein fortgeschrittener Spieler mit einer guten Technik ist, kann man von einem höheren maximalen Spin und einem höheren maximalen Geschwindigkeit dieser Beläge im Vergleich zu europäischen Beläge profitieren.

Aus diesem Grund spielt die gesamte chinesische Nationalmannschaft mit chinesischen Belägen!

DHS, 729 und Yinhe sind die wichtigsten chinesischen Belaghersteller.

Hybrid-Beläge

Hybride Beläge sind eine neue Kategorie von Belägen, die aber immer beliebter wird. Diese Beläge haben ein klebriges Obergummi, wie man sie bei chinesischen Belägen findet, gepaart mit Tensorschwämmen, wie man sie bei europäischen Belägen findet.

Diese Beläge wurden entwickelt, um das Beste aus beiden Welten zu vereinen, und einige Beläge haben genau das erreicht. Es gibt jedoch auch Spieler, die der Meinung sind, dass diese Beläge nichts Besonderes sind, da einige Modelle weder so schnell wie europäische Beläge noch so spinfreudig wie chinesische Beläge sind.

Hybridbeläge sind im Allgemeinen ausgewogen und haben nur wenige Schwächen, die vom jeweiligen Modell abhängen.

Anti-Topspin-Beläge

Anti-Topspin-Beläge (auch kurz „Anti“ genannt) sind eine spezielle Art von Noppen-innen-Belägen, die im Gegensatz zu den griffigen Belägen eine nur sehr leicht griffige („normaler“ Anti-Belag) bzw. eine vollständige glatte Oberfläche („Glanti“) besitzen und dadurch eine hohe Immunität gegen Spin aufweisen.

Dieser Vorteil ist aber auch gleichzeitig der große Nachteil der Anti-Spin-Beläge, da man mit ihnen auch selber nur sehr wenig bis keine Rotation erzeugen kann und sie daher in der Regel nur zum Blocken, Schießen und Schupfen oder für Unterschnittabwehr geeignet ist.

Dabei wird die Rotation des Gegners verringert oder sogar komplett neutralisiert. Bei den glatten Antis (Glantis) erhält der Gegner aufgrund der Beschaffenheit des Belags teilweise sogar einen umgekehrten Schnitt zurück.

Spielt er beispielsweise einen Topspin und der Antispieler blockt diesen Ball, kann ein Ball ohne Schnitt oder mit leichtem Unterschnitt zurückkommen.

Nach dem gleichen Prinzip kann ein Ball ohne Schnitt oder ein Ball mit Überschnitt zurückkommen, wenn der Antispieler einen Unterschnittball des Gegners zurückspielt.

Anti-Topspin-Beläge können für Spieler nützlich sein, die große Probleme damit haben, den Spin der Gegner zu „lesen“ und dabei viele Fehler machen. Sie sind zudem im Allgemeinen sehr langsam, weshalb du mit ihnen das Spieltempo gut kontrollieren und steuern kannst.

Noppen-Außen-Beläge

Die letzte Art von Belägen sind Noppen-Außen-Beläge (kurz Noppen-Beläge). Der Name bezieht sich auf die Noppen an der Außenseite des Belags anstelle der glatten Oberfläche der griffigen oder Anti-Spin-Beläge (deren Noppen nach innen zeigen).

Diese Beläge werden im Allgemeinen verwendet, um den Spin im Spiel zu steuern oder zu manipulieren. Noppen-Beläge sind in verschiedenen Varianten erhältlich:

Kurze Noppen Außen (Noppenlänge unter ca. 1,0 mm)

Tischtennisbeläge mit kurzen Noppen sind im Allgemeinen für ein schnelles, tischnahes Konter-, Block- und Schussspiel geeignet. Topspins und Schupfbälle mit viel Rotation sind mit ihnen nur sehr schwer zu spielen, da sie kaum Spin erzeugen können.

Dafür sind sie aber auch weniger schnittanfällig, weshalb sie teilweise von Spielern eingesetzt werden, die Probleme bei der Aufschlagannahme haben. Bestimmte kurze Noppen können auch von Abwehrspielern hinter dem Tisch eingesetzt werden.

Meistens werden die kurzen Noppenbeläge auf der Rückhand eingesetzt. Hier findest du die Vor- und Nachteile von kurzen Noppen. Zudem haben wir in anderen Beiträgen einige Tipps für das Siel mit kurzen Noppen sowie für das Spiel gegen kurze Noppen gegeben.

Lange Noppen Außen (Noppenlänge ca. 1,3 mm – 1,8 mm)

Mit langen Noppen kann noch weniger bis gar kein eigener Schnitt erzeugt werden. Stattdessen wird der ankommende Schnitt des Gegners weitergeleitet. Diese Beläge sind in der Regel sehr langsam, weshalb man mit ihnen das Tempo des Spiels gut kontrollieren und steuern kann.

Im Vergleich zu Anti-Spin-Belägen sind lange Noppen in der Regel einfacher zu kontrollieren und haben auch einen höheren Störeffekt durch das Abknicken der Noppen, was sie gefährlicher macht und die Gegner zu Fehlern zwingen soll.

Lange Noppen werden vor allem von Abwehrspielern zur Schnittabwehr verwendet, teilweise aber auch für ein tischnahes Block- und Störspiel. Lange Noppen Beläge haben in der Regel eine sehr dünne Schwammunterlage und werden manchmal sogar ohne Schwamm gespielt.

Die Vor- und Nachteile von langen Noppen haben wir hier ausführlicher erläutert. Da viele Abwehrspieler mit langen Noppen spielen, können auch die 10 Tipps für das Spiel gegen Abwehrspieler für dich interessant sein!

Mittellange Noppen Außen (Noppenlänge ca. 1,0 mm – 1,3 mm)

Mittellange Noppen liegen von ihren Spieleigenschaften irgendwo zwischen langen und kurzen Noppen. Sie haben ein offensiveres Potenzial und sind langsamer als kurze Noppen, weshalb sie leichter zu kontrollieren sind. Gleichzeitig sind sie aber auch spinanfälliger und weniger gefährlich als lange Noppen.

Tischtennis Belag Eigenschaften

Egal für welchen Belagtyp du dich entschieden hast, jeder Belag kann nach verschiedenen Kriterien bewertet werden.

Wenn du nach einem neuen Belag gesucht hast, bist du sicherlich schon auf die Begriffe „Tempo“ (bzw. Geschwindigkeit), „Spin“ (bzw. Effet), „Kontrolle“, „Schwammstärke“ und „Schwammhärte“ gestoßen.

Dabei werden die Kategorien Tempo, Spin und Kontrolle in der Regel auf einer Skala von 1-100 (manchmal auch höher) bewertet.

Tempo

Die Geschwindigkeit eines Tischtennisbelags meint im Allgemeinen die Geschwindigkeit, die ein Ball erhält, wenn er mit einem Konter- oder Topspinschlag gespielt wird.

Die tatsächliche Geschwindigkeit des Balls hängt auch noch von vielen anderen Faktoren ab, wie z.B. dem Tischtennisholz, der Technik, mit der der Schlag gespielt wird, der Schwammdicke und der Geschwindigkeit des ankommenden Balles.

Die Geschwindigkeitsbewertung eines Belages ist somit nur ein Richtwert, der aber nützlich ist, um verschiedene Beläge zu vergleichen. Bei Anti-Spin- oder langen Noppenbelägen, bei denen im Allgemeinen keine Topspins gespielt werden, bezieht sich die Geschwindigkeit auf die eines Blocks oder Schupfballs.

Spin

Wie bei der Geschwindigkeitsbewertung bezieht sich der Spin eines Belags auch im Allgemeinen auf den Spin des Balls bei Topspin-Schlägen. Aber auch hier gilt, dass die Bewertung nur ein Richtwert ist, um verschiedene Beläge zu vergleichen.

Denn der Spin jedes Schlages hängt sehr stark von vielen anderen Faktoren ab, wie z.B. der eigenen Technik und der Geschwindigkeit des ankommenden Balls.

Kontrolle

Diese Bewertung ist eindeutig die umstrittenste und am meisten missverstandene Bewertung und sollte nicht zu stark berücksichtigt werden.

Hersteller geben gerne allen ihren Belägen hohe Kontrollwerte, auch ihren schnellsten und spinnigsten, aber in Wirklichkeit kann man keinen Belag haben, der sowohl schnell als auch spinnig und mit hoher Kontrolle ist.

Keine Beläge sind „Wunderbeläge“, daher musst du immer Kompromisse zwischen Tempo, Spin und Kontrolle eingehen.

In der Regel gilt: je höher das Tempo des Belags, desto niedriger ist auch seine Kontrollierbarkeit. Aber vor allem ist die Kontrolle eines Belags auch sehr subjektiv. Gute Spieler können auch mit sehr schnellen und spinnigen Belägen kontrolliert spielen.

Hinweis: Leider verwenden die meisten Hersteller unterschiedliche Bewertungsskalen, um die Geschwindigkeit, den Spin und die Kontrolle ihrer Beläge zu vergleichen. Daher ist die Bewertung im Allgemeinen nur für den Vergleich zwischen Belägen derselben Marke nützlich.

Schwammstärke

Die Schwammstärke ist eine der wichtigsten Kriterien für den Vergleich der Unterschiede der Beläge im Tischtennis.

Tischtennisbeläge bestehen in der Regel aus einem Obergummi und darunter einer Schwammunterlage. Das Obergummi ist die Außenseite des Belags, die tatsächlich mit dem Ball in Kontakt kommt, während der Schwamm das Bindeglied zwischen Holz und Obergummi ist.

Die Schwammdicke (auch Schwammstärke genannt) kann häufig beim Kauf eines Belags ausgewählt werden, obwohl manchmal nur eine Option besteht.

In der Regel gibt es Schwammstärken zwischen 0,5 mm und 2,3 mm, wobei Schwamm und Obergummi laut den internationalen Tischtennisregeln zusammen nicht mehr als 4,0 mm dick sein dürfen.

In einigen Fällen (bei Noppenbelägen) besteht der Belag sogar nur aus dem Obergummi und besitzt keinen Schwamm (das wird dann als ox bezeichnet).

Im Allgemeinen gibt dir ein dünnerer Schwamm mehr Gefühl und Kontrolle über den Ball, während du mit einem dickeren Schwamm potenziell mehr Spin und Geschwindigkeit erzeugen kannst. Für Anfänger empfehlen wir eine Schwammstärke von ungefähr 1,5 mm bis 1,9 mm, da die Kontrolle und das Gefühl des Balls weitaus wichtiger sind als die maximale Geschwindigkeit oder der maximale Spin.

Viel geringer sollte die Schwammstärke allerdings auch nicht gewählt werden, da mit zu dünnen Schwammstärken Offensivschläge wie Topspins nur noch schwer möglich sind. Sehr dünne Beläge sind daher vor allem für Abwehrspieler geeignet.

Dickere Schwammstärken (ungefähr ab 1,9 mm) sind vor allem für Offensivspieler geeignet, Schwammstärken von ca. 1,5 mm – 1,8 mm für Allroundspieler und alle dünneren Schwammstärken für Defensivspieler.

Viele Spieler wählen auf der Rückhand eine etwas geringere Schwammstärke als auf der Vorhand, da das ihre „schwächere“ und weniger aktive Seite ist.

Schwammhärte

Neben der Schwammstärke haben die Beläge auch noch eine bestimmte Schwammhärte. Der Härtegrad der Beläge reicht von ungefähr 25° (sehr weich) bis ca. 55° oder sogar noch mehr (sehr hart). Die Beläge können so in die Kategorien soft, medium und hart eingeteilt werden (und weiteren Unterkategorien wie medium-soft, medium-hard oder hard+).

In sehr seltenen Fällen gibt es bei Belägen eine Auswahl zwischen verschiedenen Härtegraden, meistens sind die Beläge aber nur in einer bestimmten Schwammhärte verfügbar.

Im Allgemeinen (und es gibt viele Ausnahmen) geben weichere Schwämme dem Ball mehr Gefühl, sind fehlerverzeihender und erleichtern die Erzeugung von Spin.

Weiche Beläge besitzen einen eigenen Katapulteffekt. Dadurch kann man aus der Halbdistanz den Ball besser und stärker beschleunigen, ohne zu große und anstrengende Bewegungen auszuführen.

Ist man jedoch ein eher tischnaher offensiver und auch schon etwas fortgeschrittener Spieler, eignen sich meistens etwas härtere Beläge mehr.

Weiche Beläge sind insgesamt fehlerverzeihender als härtere. Spielt der Gegner jedoch einen schnellen Ball und man ist zu spät am Ball und kann den Schläger nur noch hinhalten, ist es möglich, dass der Ball in den Belag „eintaucht“ und einfach runterfällt.

Bei härteren Belägen springt der Ball auch bei kurzen Bewegungen leicht nach oben ab, da er nicht so stark in den Belag „eintauchen“ kann.

Härtere Schwämme geben dir mehr Angriffskraft und bieten dir eine größere Maximalgeschwindigkeit und auch ein größeres maximale Rotationspotenzial.

Wenn der Ball sauber gespielt wird, kann er präzise und mit viel Tempo beschleunigt werden. Auch kann man bei harten Belägen durch den geringeren Katapulteffekt den Ball genau nach den eigenen Fähigkeiten steuern.

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass er wirklich präzise und mit der richtigen Technik getroffen wird. Durch den direkten Anschlag beim Treffen des Balls, bekommt man ein gutes Feedback, was man beim Schlag falsch gemacht hat. Eine gewisse Spielerfahrung sollte somit schon vorhanden sein, wenn man zu härteren Belägen wechselt.

Als Anfänger oder Spieler auf mittlerem Niveau kannst du weiche bis mittelharte Beläge verwenden, je nachdem, welche Schläge du besser beherrschst. Fortgeschrittenere, offensive Spieler können auf härtere Beläge wechseln oder auch bei weichen bis mittlelharten Belägen bleiben, wenn sie damit besser zurechtkommen (und je nach Spielstil).

Tischtennis Belag: Einteilung nach Spielsystem in Offensiv, Allround und Defensiv

Aufgrund der oben erklärten Eigenschaften werden die Beläge oft zusammengefasst in Offensiv-, Allround- und Defensivbeläge eingeteilt, um Spielern zu ermöglichen, einen zu ihrem Spielstil passenden Belag zu finden.

  • Offensiv-Beläge haben in der Regel hohe Tempo- und Spinwerte und sind auch oft härter und in dickeren Schwammstärken erhältlich. Dafür ist die Kontrolle bei diesen Belägen oft geringer angegeben.
  • Allround-Beläge sind sowohl für offensive als auch defensive Schläge geeignet. Sie haben in der Regel gute Tempo und Spinwerte bei gleichzeitig hoher Kontrolle. Die Schwammhörte ist bei diesen Belägen oft Medium.
  • Defensiv-Beläge haben in der Regel geringe Tempowerte und dafür eine hohe Kontrolle. Zudem sind sie oft sehr weich und in geringeren Schwammstärken verfügbar (unter 1,5 mm). Mit ihnen kann bei Angriffsbällen weniger Tempo und Spin erzeugt werden.

Die besten Tischtennis Beläge für jeden Spielstil findest du in unserem Ratgeber über die besten Tischtennis Beläge für Profis!

Fazit: Welchen Belag solltest du nun wählen?

In diesem Artikel haben wir gezeigt, dass es sehr viele verschiedene Kriterien gibt, nach denen Tischtennis Beläge unterschieden werden können.

Prinzipiell gibt es aufgrund der riesigen Auswahl nicht DEN einen richtigen Belag, für den du dich entscheiden solltest. Du solltest einen Belag wählen, der zu deinem Spielstil passt.

Für Anfänger empfehlen wir erstmal, langsamere Allroundbeläge zu nehmen. Hierzu kannst du auch unseren Artikel über Tischtennisbeläge für

Anfänger anschauen! Wichtig ist auch, dass deine Beläge zu deinem Holz passen sollten. Das „Gesamtpaket“ muss stimmen!

Lass dich hierzu am bestem in einem Tischtennis-Fachgeschäft beraten oder lies unseren Artikel über die besten Tischtennisschläger für Profis. Dort stellen wir dir einige Tischtennisschläger vor, bei denen die Belag-Holz-Kombination von Experten ausgewählt wurde!

Im Folgenden haben wir noch 2 Tipps über die Auswahl der Tischtennisbeläge für dich:

Tipp 1: Achte auf die internationale Zulassung

Wenn du mit deinem Schläger auf Wettbewerben teilnehmen willst, musst du darauf achten, dass dein Belag auch vom Internationalen Welttischtennisverband ITTF zugelassen ist.
Wenn dein Belag zugelassen ist, ist das ITTF-Logo unten auf der Belagoberfläche abgebildet. Außerdem veröffentlicht der Welt-Tischtennisverband zweimal im Jahr eine Liste mit den zugelassenen Belägen. Diese könnt ihr hier einsehen.
In den Internationalen Tischtennisregeln (Teil A Abschnitt 4) ist zudem festgelegt, dass die maximale Dicke des Belags (Schwammunterlage + Noppengummi) maximal 4 mm betragen darf, wobei das Noppengummi maximal 2,0 mm dick sein darf. Diese Regeln kannst du hier einsehen.

Tipp 2: Wechsle deine Beläge nicht zu oft

Wenn du einen Belag gefunden hast, der zu deinem Spielstil passt und mit dem du gut klarkommst, bleib erstmal bei dem Belag! Auch wenn du ab und zu keinen guten Tag hast und alle Spiele verlierst, wechsle nicht gleich deinen Belag.
Das Wichtigste im Tischtennis ist immer noch die richtige Technik durch Training zu verbessern und nicht die Ausrüstung! Hunderte Beläge auszuprobieren, wird dich im Tischtennis nicht weiterbringen, mit einem zu dir passenden Belag kontinuierlich zu trainieren dagegen schon.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Tischtennis Belägen

Sind bunte Beläge erlaubt?

Seit 1988 war vom Deutschen Tischtennisbund vorgeschrieben, dass eine Belagseite schwarz und die andere rot sein musste. Das hat sich aber seit Oktober 201 geändert. Seitdem ist es erlaubt, neben der schwarzen Seite eine andere helle Farbe als Belagfarbe zu wählen, die sich aber deutlich von der Farbe Schwarz und der Ballfarbe unterscheidet. Siehe Internationale Tischtennisregeln Teil A Abschnitt 4 Nr. 4.6.

Wie viel kosten Tischtennisbeläge?

Tischtennisbeläge gibt es bereits ab 10 €. Die teuersten Beläge kosten ungefähr 70 €. Teuer bedeutet hier nicht unbedingt besser, denn der Belag muss vor allem zu deinem Spielstil passen.

Besonders einige China-Beläge sind oft sehr günstig, lassen sich aber trotzdem gut spielen, wenn man mit ihnen klarkommt. Wir raten dir aber davon ab, einen billigen Kaufhaus-„Fertigschläger“ zu kaufen. Suche dir deine Beläge lieber selber bei einem Tischtennisfachgeschäft (oder online) aus und kombiniere sie mit einem passenden Holz.

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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9 Gedanken zu „Tischtennis Beläge: Unterschiede“

  1. Mir ist aufgefallen, dass die Angaben zu den chinesischen Beläge nicht genau sind. Es gibt hier noch ein paar Dinge zu sagen, die aus meiner Sicht und Erfahrung wesentlich sind. Wenn du möchtest, kann ich dir Informationen geben, die eine nützliche Ergänzung darstellen können. Du darfst sie verwenden wie du möchtest.
    In Theorie und Praxis habe ich mich viel mit dem Thema auseinandergesetzt. Aktuell spiele ich einen DHS Hurricane 8 (2,15 mm) auf der Vorhand und einen Fastarc G-1 (max, nur beim direktvertrieb erhältlich, sonst 2,0) auf der Rückhand mit einem Outerlayer Carbon Holz (Donic Original (Ovtcharov) True Carbon), also ein setup, dass auch von vielen chinesischen Profi-Spielern so oder in ähnlicher Variante gespielt wird. Zwischenzeitlich (zwischen 1 und 1,5 Jahren) habe ich auch den Butterfly Dignics 09c gespielt, der nach meiner Auffassung der einzige Belag (Thema Hybrid) ist, der an die Eigenschaften eines chinesischen Belags heran kommt. Weitere Versuche spielen sich eher wie ein Tensor Belag mit härterem Schwamm. Der zweite Platz geht für mich an Stiga mit dem Dragon Grip. Bei diesem scheint jedoch auch die eingebaute Spannung zu dominieren.
    Bei chinesischen Belägen ist es häufig so, dass sie kaum spielbar sind, wenn man keinen chemischen Booster verwendet. Eine Ausnahme ist der Hurricane 8 von DHS. Jedoch ist die chemische Nachbehandlung verboten. Einige Anbieter versuchen dies zu umgehen, in dem sie ein „factory tuning“ anbieten. Also eine werkseitige chemische Vorbehandlung. Solange dies vor dem Kauf aus Sicht des Spielers geschieht und die Grenzen der VOC Werte eingehalten werden lässt die ITTF das durchgehen. Soweit ich Kenntnis habe, prüft die ITTF nur das Obergummi, jedoch nicht dem Schwamm. Aus meiner Sicht ist es dennoch zweifelhaft, da hier eine chemische Behandlung des Schwammes geschehen ist. Ob das von dem Hersteller oder von dem Spieler ausgeht, macht für mich nur einen marginalen Unterschied.

    Zu den wesentlichen Punkten eines chinesischen Belags:
    Mit einem chinesischen Belag kann man Spitzenwerte in dem Punkt Geschwindigkeit erreichen, die man mit weicheren Tensorbelägen nicht erreichen kann. Exkurs Geschwindigkeit: Physikalisch ist sowohl „Tempo“ als auch „Spin“ Geschwindigkeit. Tempo ist Bewegungsgeschwindigkeit in Richtung der Tischhälfte des anderen Spielers, Spin ist Rotationsgeschwindigkeit um die Achse des Balls. Ich möchte hier betonen, dass es bei der Härte des Schwammes eine andere Skala in China gibt als in Europa und nochmal eine andere Skala in Japan. Chinesische 39 Grad Härte sind härter als 47,5 Grad Härte in Europa. Angeblich entsprechen 39 Grad chinesischer Härte ca. 50-52 Grad europäischer Härte. 44 Grad japanische Härte entsprechen angeblich ca. 55 Grad europäischer Härte.
    Ein chinesischer Schwamm ist härter und feinporiger als ein Schwamm aus Japan oder Europa. Die Übertragung der Kraft ist durch die Härte und die Größe der Poren limitiert, in Kombination mit der Elastizität des Schwammes. Mit einem sehr feinporigem harten Schwamm kann ich mehr Geschwindigkeit erreichen als mit einem Schwamm der grobporiger und weicher ist. Auch dann, wenn in dem Schwamm Spannung eingebaut ist, vorausgesetzt, der Schwamm ist ausreichend elastisch. Bei der chemischen Behandlung wird auch die Elastizität bei gegebener Härte verbessert. Die eingebaute Spannung bei europäischen und japanischen Belägen ersetzt einen Teil der Kraft/Beschleunigung, die ich als Spieler aufwenden muss. In der Spitze sind Beläge mit eingebauter Spannung (Tensor Effekt / Frischklebe Effekt) begrenzt. Die Voraussetzung um mit einem chinesischen Belag Spitzenwerte zu erreichen ist, dass der Spieler den Schläger und damit auch den Ball stark beschleunigt. Wenn diese starke Beschleunigung vorhanden ist, gibt es keinen Belag der mehr Geschwindigkeit bringt als ein harter, feinporiger, elastischer. chinesischer Belag, sowohl im Sinne von Tempo, als auch im Sinne von Spin. Dies gilt nur für den Bereich der starken Beschleunigung, was den Einsatz von Muskelkraft voraussetzt. Der wesentliche Unterschied zu den japanischen/europäischen Belägen ist folgender – In diesen Belägen ist dem Naturkautschuk etwas zugesetzt. Dieser Zusatz hat die Auswirkung, dass die Beläge latent unter Spannung stehen. Das hat zu tun mit Chemie und Physik auf molekularer Ebene. Durch diese Spannung ist ein geringerer Krafteinsatz erforderliche um auf eine bestimmte Geschwindigkeit zu kommen. Hier wird im allgemeinen vom „Grundtempo“ gesprochen. ABER bei höherer Beschleunigung / bei höherem Krafteinsatz sind die Spitzenwerte im Bereich Geschwindigkeit unterhalb derer, die mit chinesischen Belägen möglich sind. Coach EmRatThich hat zu diesem Thema auch seine Erfahrungen veröffentlicht.
    Ich bin offen für einen Austausch oder ein Gespräch.

    Beste Grüße

    Marcel

    Antworten
    • Hi Marcel,
      WOW vielen Dank für deinen Input! Ich lasse das erstmal so stehen und werde die Infos dann auch gerne in den Artikel oder auch andere Artikel einbauen!
      Viele Grüße
      Johannes

      Antworten
  2. Hallo suche einen Rückhand Belag für Konter schnitt und Schuss. Hab mir gedacht in 1.5 mm wäre vielleicht was ? Spiele kurze Noppen auf vH. Rückhand Hexer in 1.7mm. Spiele das andro von c. Süß. All+

    Antworten
    • Hallo Frank,
      aus der Ferne einen Vorschlag für einen Belag zu machen, ist nicht so einfach.
      Dazu bräuchte ich noch etwas mehr Informationen, wie zum Beispiel:
      – Welche Spielstärke hast du?
      – Was gefällt dir an dem Hexer nicht?
      – Was meinst du mit Schnitt? Schupfbälle am Tisch, Unterschnittabwehr oder auch Topspin? Wie ist dein Spielstil?
      In diesem Artikel findest du bereits einige gute Tischtennisbeläge für Anfänger, vielleicht ist da etwas dabei:
      Die besten Tischtennisbeläge für Anfänger.
      Ansonsten kannst du zur besseren Beratung auch gerne eine Mail an team@tt-test.de schicken.
      Viele Grüße
      Johannes

      Antworten
      • Hallo habe ca. 1670 ttr Punkte. Spiele wie oben geschrieben kurze Noppen donic baxter 2,0. Rückhand suche ich etwas für mehr Durchschlagskraft. Wechsel das All + auf off und wollte mir den Mark v in 1,5 mm kleben. Suche mehr schlag Härte zum Hexer 1,7 mm. Spielklasse 2.Pfalzliga. ( Holz off von ma LIN. Lg

        Antworten
      • Spielstil kompromisslos. Versuche durch gezielte Aufschläge gut in den Ballwechsel zu kommen. Meist mit der Rückhand vorbereiten und mit Vorhand Schuss abschließen.

        Antworten
        • Hallo Frank,
          dann haben wir tatsächlich einen ähnlichen Spielstil, wobei ich die kurze Noppe (aktuell auch Donic Baxster F1-a) auf der Rückhand spiele und auf der Vorhand mit Topspins (und auch Schüssen) agiere.
          Wenn du dein Holz von All+ auf Off wechselst, könntest du zunächst den Hexer nochmal ausprobieren. Ein Holzwechsel kann schon einiges bewirken.
          Ansonsten ist der Mark V fast immer eine gute Lösung für die Rückhand, wobei ich dann eher für dich zu der Schwammstärke 1,8 mm tendieren würde, wenn du mehr Power haben willst.
          Mein persönlicher Tipp ist auch noch der Tibhar Aurus Soft. Ein perfekter Blockbelag mit Katapulteffekt und viel Spinpotenzial, der sehr kontrolliert ist bei gleichzeitig hoher Durchschlagskraft bei schnelleren Angriffen (für dich dann vermutlich am besten in der Schwammstärke 1,7).
          Viele Grüße und viel Spaß beim Ausprobieren,
          Johannes

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