5-lagige vs. 7-lagige Tischtennishölzer: Eigenschaften

Es gibt viele verschiedene Arten von Tischtennishölzern auf dem Markt, und eine Möglichkeit, sie zu kategorisieren, ist die Anzahl der Lagen, wobei 5 und 7 die häufigsten sind. Aber wie viele Schichten sind am besten? In diesem Artikel vergleiche ich die Unterschiede zwischen 5-lagigen und 7-lagigen Hölzern, damit du herausfinden kannst, welches die beste Wahl für dich ist.

Aufbau eines Tischtennisholzes

Ein Tischtennisholz besteht aus mehreren Schichten, die miteinander verleimt sind. In der Regel hat das Holz entweder 5 oder 7 Schichten bzw. Furnieren und wird entweder als 5- oder 7-lagiges Holz bezeichnet. Es gibt aber auch Hölzer mit weniger als 5 oder auch mehr als 7 Furnieren.

Diese Schichten können aus verschiedenen Holz- oder Kunststoffarten bestehen (wobei es mindestens zu 85% aus Naturholz bestehen muss, wenn es für offizielle Turniere zugelassen werden soll) und sich in Dicke und Dichte unterscheiden. Dies verleiht dem Holz ein anderes Gefühl und beeinflusst seine Leistung.

Bei der Zusammensetzung des Schlägerholzes gibt es einige Variablen zu beachten:

  • Anzahl der Schichten (Lagen bzw. Furniere)
  • Art des in jeder Schicht verwendeten Materials und dessen Dichte
  • Dicke der einzelnen Lagen

In diesem Artikel soll es jedoch nur um die Anzahl der Lagen gehen. Wir gehen also davon aus, dass die Art des Materials und die Dicke der einzelnen Schichten gleich bleiben.

In der Realität ist dies nicht immer der Fall, so dass ich die anderen Variablen, wie z. B. Carbon oder Holz, später in diesem Artikel und auch in anderen Artikeln erörtern werde.

Furnieraufbau eines Tischtennisholzes

Tischtennis Holz Furnieraufbau

Wie bereits erwähnt, besteht ein Tischtennisholz aus mehreren Schichten. Die drei Haupttypen von Furnieren in einem Tischtennisholz sind das Kernfurnier, das Sperrfurnier und das Deckfurnier.

Die Kombination dieser verschiedenen Furniere bestimmt die Gesamteigenschaften des Tischtennisholzes, wie Geschwindigkeit, Kontrolle, Gewicht, Flexibilität und das Gefühl beim Ballkontakt. Hersteller experimentieren oft mit verschiedenen Kombinationen von Furnieren, um Hölzer mit spezifischen Eigenschaften für verschiedene Spielstile zu entwickeln.

  • Kernfurnier: Die mittlere Schicht in einem Tischtennisholz wird als Mittelfurnier oder Kernfurnier bezeichnet. Sie ist in der Regel die dickste und bestimmt hauptsächlich die grundlegenden Eigenschaften des Holzes, wie Flexibilität, Gewicht und das allgemeine Spielgefühl. Das Material des Kernfurniers kann variieren, wobei häufig Holzarten wie Ayous, Balsa oder Limba verwendet werden, je nachdem, welche Eigenschaften gewünscht sind (z.B. Leichtigkeit, Flexibilität, Härte).
  • Sperrfurnier: Sperrfurniere sind die Schichten, die sich zwischen dem Kernfurnier und den äußeren Deckfurnieren befinden. Ihre Hauptfunktion ist es, Stabilität und Struktur zu verleihen und die Eigenschaften des Kernfurniers zu ergänzen oder zu modifizieren. Sperrfurniere können aus demselben oder einem anderen Holztyp als das Kernfurnier bestehen. Ihre Auswahl hängt davon ab, wie die Eigenschaften des Kernfurniers modifiziert werden sollen (z.B. Erhöhung der Steifigkeit oder Verbesserung des Ballgefühls). Sofern das Tischtennisholz nicht ausschließlich aus Naturholz besteht, sondern auch aus Kunststoffen, werden diese in er Regel als Sperrfurniere eingearbeitet.
  • Deckfurnier: Die Deckfurniere bzw. Außenfurniere sind die äußeren Schichten des Tischtennisholzes. Sie sind in der Regel dünner als das Kernfurnier und beeinflussen das direkte Ballgefühl und die Oberflächenhärte des Schlägers. Häufig verwendete Holzarten für Deckfurniere sind Limba und Koto.

5-Lagen-Hölzer vs. 7-Lagen-Hölzer

Nun haben wir gelernt, wie der grundsätzliche Aufbau eines Tischtennisholzes ist und wollen jetzt zum Hauptthema dieses Artikels übergehen: Dem Unterschied zwischen fünfschichtigen und siebenschichtigen Tischtennis-Hölzern. Der Einfachheit halber gehen wir zunächst davon aus, dass es sich nur um ein Vollholz handelt, also ein Holz ohne Kunststoffzusatz. Und dass natürlich auch dieselben Materialien in der gleichen Dicke verwendet werden.

Unter diesen Voraussetzungen ist ein 5-lagiges Holz logischerweise dünner und leichter. Das Gewicht ist aus meiner Sicht nicht ganz unerheblich. Ich bevorzuge Hölzer, die nicht zu schwer sind, denn in Kombination mit dickeren Belägen könnte der gesamte Schläger mir dann zu schwer werden.

Leichtere Hölzer (bzw. Schläger) ermöglichen es dem Spieler, wendiger zu sein, da er den Schläger schneller bewegen und schneller auf Schläge des Gegners reagieren kann. Auch aus diesem Grund bevorzuge ich eher leichtere Hölzer bzw. achte auch darauf, dass das Gewicht des gesamten Schlägers nicht zu schwer wird. Mit schwereren Hölzern kann man jedoch mehr Kraft erzeugen.

Ein fünfschichtiges Holz ist zudem flexibler (weniger steif) und vibriert stärker. Diese Vibrationen sind beim Erlernen einer neuen Technik nützlich, da sie dem Spieler mehr Feedback geben, so dass er spüren kann, wie sich gut oder schlecht getroffene Schläge anfühlen. Zudem ist ein 5-lagiges Holz langsamer als ein sieben-lagiges Holz, kann aber mehr Spin erzeugen.

Die meisten fünfschichtigen Hölzer (ohne Carbonzusatz) werden von Anfängern, Allroundspielern oder spinorientierten Offensivspielern eingesetzt, während siebenschichtige Hölzer sich vor allem für tempoorientierte Offensivspieler eignen.

5-schichtiges Holz7-schichtiges Holz
Flexibler und leichterSteifer und schwerer
Stärkere Vibration und bessere BallrückmeldungDirekteres und oft härteres Feedback, weniger Vibration
Erzeugt mehr SpinErzeugt mehr Power

Eigenschaften von Hölzern mit und ohne Carbon

Okay, hier können die Dinge etwas komplizierter werden. Bis jetzt haben wir nur eine Variable besprochen, nämlich die Anzahl der Lagen. Nun wollen wir uns ansehen, wie das Material die Eigenschaften des Holzes beeinflusst.

Auch ein fünfschichtiges Holz muss nicht ausschließlich aus Naturholz bestehen, es kann auch Kunststoffe wie Carbon eingearbeitet haben. Das gleiche gilt für siebenlagige Hölzer. Neben Carbon gibt es auch noch einige andere Kunstfasern, die hin und wieder in Hölzern eingearbeitet werden. Im Folgenden werde ich der Einfachheit halber aber nur auf Carbon eingehen (wobei man auch dazu sagen muss, dass es auch verschiedene Arten von Carbon gibt, aber das würde auch zu weit führen…).

Bei 5-lagigen und 7-lagigen Hölzern mit Carbonschichten (oder auch anderen Kunststoffen) hört man oft die Bezeichnung 3+2 oder 5+2. Die „3“ oder „5“ bezieht sich auf die Anzahl der Holzschichten, und das „+2“ steht für die beiden Carbonschichten.

Fünfschichtige Hölzer mit und ohne Carbon

Fünflagige Hölzer ohne Carbon und solche mit Carbon als Zwischenfurniere können sich stark in den Eigenschaften unterscheiden. Die folgende Tabelle soll dir einen Überblick über die Unterschiede bieten. Ich muss jedoch nochmal betonen, dass es natürlich auch auf die Art der verwendeten Holzsorten bzw. auch auf die Carbonarten ankommt. Manche Holzsorten sind härter und steifer als andere, die eher weich und flexibel sind.

Eigenschaft5-lagiges Holz ohne Carbon5-lagiges Holz mit Carbon
GewichtDas Gewicht kann je nach verwendeter Holzart variieren, ist aber in der Regel höher als bei fünflagigen Hölzern mit Carbon.Da Carbonfasern oft ein geringes Gewicht haben und die Carbonfurniere sehr dünn sind, sind diese Hölzer ebenfalls leicht.
HärteDie Härte hängt davon ab, welches Holz in den jeweiligen Furnieren verwendet wurde. Es gibt recht harte Hölzer wie Koto und sehr weiche Hölzer wie Balsa.Durch das Carbon haben diese Hölzer in der Regel ein härteres Gefühl.
Steifheit und VibrationDiese Hölzer sind sehr flexibel und haben oft eine stärkere Vibration und damit gute Ballrückmeldung.Fünflagige Carbonhölzer sind weniger flexibel als reine Vollhölzer. Sie bieten ein direkteres und härteres Feedback und sind oft vibrationsärmer, bieten aber immer noch eine gute Ballrückmeldung.
SpinFünflagige Hölzer ohne Carbon sind oft sehr gut zur Erzeugung von Spin geeignet, da sie flexibel sind und eine lange Verweildauer bieten.Da Carbonhölzer weniger flexibel sind, ist die Ballkontaktzeit und auch die Fähigkeit, Spin zu erzeugen, etwas geringer.
GeschwindigkeitFünfschichtige Vollhölzer sind oftmals eher langsamer.Carbon erhöht die Steifigkeit und Stabilität des Holzes, was zu einer höheren Geschwindigkeit und mehr Power bei Schlägen führt.
Geeignete SpielstileAnfänger, Allroundspieler, variable OffensivspielerOffensivspieler
BeispieleStiga Allround Classic
Donic Appelgren Allplay
Tibhar Stratus Powerwood
Donic Waldner Legend Carbon

Siebenschichtige Hölzer mit und ohne Carbon

Auch bei sieben-lagigen Hölzern kann natürlich Carbon eingearbeitet sein. Diese unterschiedlichen Materialien führen zu verschiedenen Spieleigenschaften. In diesem Fall kommt es jedoch auch darauf an, an welcher Stelle die Carbonschichten angeordnet sind.

  • Befindet sie sich direkt auf dem Kernfurnier, hat das Carbon etwas weniger Auswirkungen auf die Eigenschaften des Holzes. Diese Hölzer werden als Carbon-Inner-Hölzer bezeichnet.
  • Liegt das Carbon dagegen direkt unter dem Deckfurnier, sind die Auswirkungen deutlicher zu spüren. Diese Hölzer werden als Carbon-Outer-Hölzer bezeichnet.
Eigenschaft7-lagiges Holz ohne Carbon7-lagiges Holz mit Carbon
GewichtDas Gewicht von siebenschichtige Vollhölzern kann je nach den verwendeten Holzarten variieren, ist aber in der Regel höher als das von Carbonhölzern.Da Carbonfasern oft ein geringes Gewicht haben und die Carbonfurniere sehr dünn sind, sind diese Hölzer in der Regel etwas leichter als siebenschichtige Vollhölzer.
HärteAuch hier hängt die Härte wieder von den verwendeten Holzsorten ab.Durch das Carbon haben diese Hölzer in der Regel ein härteres Gefühl. Insbesondere siebenschichtige Carbon-Outer-Hölzer können sehr hart, steif und direkt sein.
Steifheit und VibrationIm Vergleich zu fünflagigen Vollhölzern sind diese Hölzer steifer und vibrationsärmer.Siebenschichtige Hölzer mit Carboneinlagen sind noch weniger flexibel und oft auch sehr vibrationsarm oder vibrieren gar nicht.
SpinDa diese Hölzer steifer sind, sind sie grundsätzlich weniger gut zur Erzeugung von Spin geeignet (was jedoch auch stark von den verwendeten Holzarten abhängt).Die Fähigkeit, Spin zu erzeugen, ist bei diesen Hölzern oftmals etwas geringer, da Carbonhölzer weniger flexibel sind.
GeschwindigkeitSiebenschichtige reine Vollhölzer bieten eine geringere Geschwindigkeit im Vergleich zu Carbonhölzern, aber sie können immer noch schneller sein als Hölzer mit weniger Schichten.Carbon erhöht die Steifigkeit und Stabilität des Holzes, was zu einer höheren Geschwindigkeit und mehr Power bei Schlägen führt. Siebenschichtige Carbonhölzer sind in der Regel schneller und dynamischer als ihre reinen Holz-Pendants – aber auch schwerer zu kontrollieren.
Geeignete SpielstileOffensivspielererfahrene Offensivspieler
BeispieleNittaku Septear
Stiga Clipper Wood
Nittaku Acoustic Carbon
Gewo Aruna Hinoki Carbon

Fazit

Die Anzahl der Furnierschichten hat große Auswirkungen auf die Eigenschaften deines Tischtennisholzes. Im Wesentlichen hat die Anzahl der Furniere Auswirkungen auf die Steifheit und das Gewicht des Tischtennisholzes.

Die Wahl des richtigen Holzes hängt stark vom individuellen Spielstil und den persönlichen Vorlieben ab. Einige Spieler bevorzugen die Geschwindigkeit und das direkte Feedback von Hölzern mit mehr Lagen, während andere die natürliche Flexibilität und das Gefühl von Hölzern mit weniger Lagen schätzen.

Denke auch daran, dass die Anzahl der Lagen nur eine Variable ist, die es zu berücksichtigen gilt. Sehr wesentlich ist auch, welche Lagen in welcher Dicke verwendet werden und ob beispielsweise auch Kunststoffe wie Carbon hinzugefügt werden, die die Eigenschaften des Holzes stark verändern können.

Anfängern empfehle ich, zunächst ein fünfschichtiges Allroundholz ohne Carbon zu verwenden, um die Schlagtechniken zu erlernen.

Später hängt die Wahl zwischen einem Holz mit oder ohne Carbon von den Präferenzen und dem Spielstil des Spielers ab. Einige Spieler bevorzugen die Geschwindigkeit und das direkte Feedback von Carbon, während andere die natürliche Flexibilität und das Gefühl von Hölzern aus reinem Holz schätzen.

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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