Die 10 besten Tischtennis Aufschläge

Es ist kein Geheimnis, dass ein effektiver Aufschlag über Erfolg oder Misserfolg eines Tischtennis Matches entscheiden kann. Es ist buchstäblich die einzige Zeit in einem Match, in der du die vollständige Kontrolle über den Ball hast – also solltest du sie gut nutzen! Tischtennis Aufschläge sind wichtig!

Es gibt viele verschiedene Techniken und Strategien, wenn es um das Thema Tischtennis Aufschläge geht. Ich spiele nun seit über 15 Jahren Tischtennis und bin ein typischer Aufschlag-Rückschlag-Spieler und beherrsche einige gute Aufschläge, mit denen ich mir regelmäßig einen Vorteil verschaffe oder einen direkten Punkt erziele. Aus meiner Sicht ist es sinnvoll und sehr wichtig, dass ein Spieler mehrere Aufschläge beherrschen sollte, damit er im Spiel für den Gegner unberechenbarer wird.

Ich stelle dir deshalb hier die aus meiner Sicht zehn besten und wichtigsten Tischtennis Aufschläge vor, die viele Tischtennisspieler verwenden, und die dir einen Vorteil im Spiel verschaffen können. In unserem Ratgeber weiter unten gehe ich zudem auf wichtige Aufschlag Regeln ein und erläutere, was einen guten Aufschlag überhaupt ausmacht.

Die 10 besten Tischtennis Aufschläge

1. Unterschnitt Aufschlag

Der am einfachsten zu lernende Aufschlag ist der Unterschnitt Aufschlag. Er kann sowohl mit der Vorhand als auch mit der Rückhand ausgeführt werden. Von den fortgeschrittenen Spielern wird er aber meistens mit der Vorhand ausgeführt, da hier mit der Aufschlag-Griffhaltung mehr Spin erzeugt werden kann. Da der Aufschlag nur Rückwärtsdrall erzeugt, ist es am einfachsten, ihn kurz zu halten.

Ein Aufschlag ist kurz, wenn er mindestens 2 mal auf der gegnerischen Tischhälfte aufkommen. Dadurch wird verhindert, dass der Gegner ihn sofort mit einem Topspinschlag beantworten kann.

Wenn du in der Lage bist, einen sehr kurzen Aufschlag mit viel Unterschnitt zu spielen, werden die meisten Spieler auch vor Flick-Returns zurückschrecken und den Ball nur passiv zurückschupfen. Wenn du gegen sehr aggressive Topspinspieler spielst, ist ein kurzer Unterschnittaufschlag fast immer eine gute Wahl.

Gegen etwas passivere Spieler können auch halblange oder lange Unterschnitt Aufschläge eine gute Option sein. Bei halblangen Aufschlägen handelt es sich um Aufschläge, die nur einmal auf der gegnerischen Seite aufspringen und dann kurz hinter Grundlinie runterfallen.

Dadurch haben es die Gegner schwer, sich zu entscheiden, ob sie den Aufschlag angreifen können und viele Spieler entscheiden sich stattdessen für einen Schupfball. Dieser wird dann sehr wahrscheinlich lang zurückkommen, sodass du ihn sofort angreifen kannst.

2. Vorhand (Seitschnitt) Pendulum Aufschlag

Der nächste wichtige Aufschlag, den du beherrschen solltest, ist der Pendulum Aufschlag. Der Pendulum Aufschlag hat seinen Namen daher, dass man den Schläger wie ein Pendel bewegt.

Er ist heute vielleicht der beliebteste Aufschlag. Ähnlich wie der Unterschnittaufschlag ist er sehr einfach auszuführen und kann, wenn er effektiv ausgeführt wird, auch schwierig zu returnieren sein.

Unserer Meinung nach ist es der einfachste Tischtennis Aufschlag, um Spinvariationen und Täuschungen zu erzeugen. Schon eine leichte Veränderung des Handgelenks kann die Art des Spins variieren. Der größte Anteil des Spins beim Pendulum Aufschlag ist Seitschnitt.

Du triffst den Ball seitlich, sodass er einen Seitschnitt erhält, der sich in die Rückhandseite des Gegners dreht (bei einem Rechtshänder). Je nach Schlägerwinkel und Ausführung des Aufschlags kannst du einen Aufschlag nur mit Seitschnitt, mit Seit-Unterschnitt oder auch mit Seit-Überschnitt ausführen.

In diesem Video siehst du, wie der Pendulum Aufschlag ausgeführt wird.

Sehr wichtig bei diesem Aufschlag ist, die Aufschlag Griffhaltung zu verwenden. Dazu hältst du den Schläger nur mit Daumen und Zeigefinger und die restlichen Finger sind angewinkelt. Dadurch hat dein Handgelenk einen größeren Bewegungsspielraum und du kannst mehr Spin erzeugen.

Wichtig ist auch, dass du den Ball auf Netzhöhe trifft. Wenn du den Ball an einem zu hohen Punkt triffst, wird der Aufschlag zu hoch und kann vom Gegner einfach angegriffen werden.

3. Tomahawk Aufschlag

Der Tomahawk-Aufschlag ist ein eher seltener Aufschlag in der heutigen Tischtennis-Szene. Dennoch ist er einer meiner Lieblings-Aufschläge und wird auch von einigen Weltklassespielern wie Dima Ovtcharov eingesetzt.

Um den Tomahawk-Aufschlag auszuführen, stell dir zunächst vor, du würdest einen echten Tomahawk (eine Art Kriegsaxt) werfen. Hebe dazu in der Hocke den Ellenbogen an und halte deinen Schläger bei Beginn der Schlagbewegung neben deinem rechten Ohr.

Anschließend bewegst du den Unterarm nach vorne, um den Ball seitlich mit der Vorhand zu treffen. Achte darauf, dass du den Ball nicht zu direkt berührst. Du willst den Ball leicht streifen, um möglichst viel Spin zu erzeugen.

Wenn du Schwierigkeiten hast, dir diese Technik vorzustellen, kannst du dir dieses kurze Video zum Tomahawk-Aufschlag anschauen.

Genau wie bei dem Pendulum Aufschlag kannst du auch mit dem Tomahawk Aufschlag verschiedene Spinvariationen erzeugen. Je nach Balltreffpunkt kannst du zwischen Kombinationen aus Seitschnitt, Unterschnitt und Überschnitt variieren.

4. Seitschnitt Gegenläufer Aufschlag (Reverse Pendulum)

Der Reverse Pendulum ist sicherlich der am schwierigsten auszuführende der fünf Tischtennisaufschläge. Dennoch ist er genauso wichtig und kann, wenn er richtig ausgeführt wird, der stärkste Aufschlag sein.

Der Reverse Pendulum Aufschlag hat seinen Namen daher, dass er das Gegenstück des Pendulum Aufschlages ist. Das heißt, der Schläger wird so bewegt, dass sich der Ball durch den Seitschnitt in Richtung Vorhand des Gegners dreht (bei einem Rechtshänder).

Für diesen Aufschlag benötigst du sehr viel Gefühl im Handgelenk und ohne die Aufschlag Griffhaltung ist dieser nur schwer auszuführen. Eine ausführliche Anleitung findest du in diesem Video.

5. Shovel Serve (Schaufel Aufschlag)

Wenn der Reverse Pendulum Aufschlag für dich zu schwierig erscheint, würde ich den Shovel Serve (Auch als Hook Serve bezeichnet) wählen, der wesentlich einfacher auszuführen ist.

Mit diesem Aufschlag kann ein ähnlicher Spin wie beim Reverse Pendulum Aufschlag erzeugt werden: Seitschnitt in Richtung der Vorhand des Gegners (bei Rechtshändern) und je nach Bewegung auch Unterschnitt oder Topspin.

Bei diesem Aufschlag bewegt an den Schläger ähnlich wie eine Schaufel und als wenn man den Ball ausgraben möchte.

Der Hauptunterschied zwischen den beiden ist jedoch, dass beim Reverse Pendulum der Spin fast ausschließlich aus dem Handgelenk erzeugt wird, während bei dem Shovel Serve auch der Arm mehr benutzt wird.

Dadurch ist die Schaufel viel leichter auszuführen und es ist für viele Anfänger viel einfacher, den Spin zu variieren.

Aber schau dir die Technik am besten selber in diesem Video an.

6. Backhand Corkscrew Serve (Korkenzieher Aufschlag)

Der Korkenzieheraufschlag ist ein Rückhandaufschlag, der Seitwärtsdrall von links nach rechts erzeugt, ähnlich wie der umgekehrte Pendel- oder Schaufelaufschlag. Mit dem Gesicht zum Tisch oder leicht nach links und dem Schlägerarm quer zum Körper wird der Ball von links nach rechts geschlagen, wodurch vor allem viel Unterschnitt, aber auch etwas Seitschnitt erzeugt werden kann.

Dimitrij Ovtcharov benutzte diesen Aufschlag häufig und seine Version wurde zu einer Art Kult! Er geht bei diesem Aufschlag sehr weit in die Knie und steht auch sehr seitlich zum Tisch. Wenn Sie also ein professionelles Beispiel für diesen Aufschlag sehen wollen, empfehle ich Ihnen, sich seinen Aufschlag anzusehen.

In diesem Video benutzt Ovtcharov den Corkscrew Serve im Spiel gegen TableTennisDailys Dan.

7. Rollaufschlag (Kickaufschlag)

Nicht immer musst du Spin in deinen Aufschlag bringen. Manchmal ergibt es auch Sinn, einen schnittlosen Ball zu spielen. Insbesondere, wenn du siehst, dass dein Gegner zu nah an der Platte steht, kann ein sehr schneller und langer Rollaufschlag eine gute Option sein.

Dieser Aufschlag kann sehr gut als Überraschung eingesetzt werden. Optimal ist, dass der Aufschlag zunächst wie ein „normaler“ Pendulum oder anderer Aufschlag aussieht und du die Schlagbewegung erst in letzter Sekunde änderst. Wenn du diese Finte gut einsetzt und die Bälle geschickt platzieren kannst, wirst du einige Punkte damit erzielen können.

Mein Tipp: Gegen bestimmte Gegner kannst du einen leeren Rollaufschlag auch regelmäßig spielen. Spieler, die mit langen Noppen spielen, wissen häufig mit solchen Bälle, die auf ihre Noppenseite gespielt werden, nichts anzufangen und spielen die Bälle schlecht zurück oder gar ins Netz. Auch ich als Kurznoppenspieler haben manchmal Probleme mit „leeren“ Aufschlägen ohne Spin.

8. Reverse Tomahawk Serve (Umgekehrter Tomahawk Aufschlag)

So wie der Reverse Pendulum Serve das Gegenteil des Pendulum Aufschlags ist, ist der Reverse Tomahawk Serve das Gegenteil des Tomahawks. Man streift den Ball in die entgegengesetzte Richtung von rechts nach links.

Dies ist einer der selteneren Aufschläge, da er schwierig auszuführen ist und nicht die beste Kontrolle bietet.

In der Regel berührt man den Ball bei dieser Variante des Tomahawks mit der Rückhand, es ist aber auch möglich, die Bewegung mit der Vorhand auszuführen.

Ding Ning ist eine der bekanntesten Profis, die den Reverse Tomahawk Aufschlag spielen und wie man ihre Technik erlernt, kann man in diesem Video sehen.

9. Lollipop Serve

Der Lollipop ist ein schöner Aufschlag, den du in deinem Arsenal haben solltest. Es ist kein sehr häufiger Aufschlag, so dass viele Spieler Schwierigkeiten damit haben.

Vor kurzem ist der Aufschlag durch den aufstrebenden französischen Profispieler Alexis Lebrun wieder bekannter geworden, welcher ihn häufig erfolgreich einsetzt.

10. Ghost Serve (Geisteraufschlag)

Der Ghost Serve (Geisteraufschlag) ist eine Variation des Unterschnittaufschlags, bei der der Ball auf der Seite des Gegners aufspringt und durch den starken Unterschnitt wieder zurück auf die Seite des Aufschlägers springt.

Während dieser Aufschlag isoliert betrachtet großartig aussieht, ist er im Spiel oft eine schlechte Wahl. Das liegt daran, dass Ghost Serves in der Regel zu hoch abprallen und vom Gegner daher einfach eingeschmettert werden können. Wenn er aber funktioniert und der Gegner den Ball gar nicht mehr erreicht, ist es ein gutes Gefühl und natürlich der direkte Punktgewinn für dich 😉

Tischtennis Aufschlag Regeln

Wenn du einen Tischtennis Aufschlag bei einem offiziellen Turnier spielst, musst du verschiedene Aufschlag Regeln beachten. Beachtest du sie bei einem Aufschlag nicht, bekommt dein Gegner einen Punkt.

Wenn ein Aufschlag das Netz berührt, aber ansonsten regelkonform wäre, wird er wiederholt. Die genauen Regeln kannst du hier nachlesen, im Folgenden stellen wir die wichtigsten Regeln kurz vor:

  1. Vor dem Aufschlag muss der Ball in deiner offenen Handfläche liegen.
  2. Anschließend musst du ihn senkrecht und mindestens 16 cm hochwerfen.
  3. Nachdem der Ball wieder heruntergefallen ist, darfst du ihn schlagen. Dabei muss er zuerst dein eigenes Spielfeld und anschließend das Spielfeld des Gegners berühren. Bei einem Doppelmatch muss der Ball zudem diagonal gespielt werden.
  4. Während des gesamten Aufschlags muss sich der Ball über sowie hinter der Tischplatte befinden. Zudem darf der Ball auch nicht nach beim Hochwerfen ein Kleidungsstück oder Körperteil berühren und auch nicht durch irgendetwas verdeckt werden.

Was zeichnet einen guten Tischtennis Aufschlag aus?

Was macht einen guten Aufschlag aus? Neben der Beachtung der Aufschlag Regeln ist es im Wesentlichen ein Punkt: Ein schlechter Rückschlag des Gegners. Am schlechtesten ist der Rückschlag natürlich, wenn wer Gegner den Ball gar nicht retournieren kann.

Doch auch ein Aufschlag, der von dem Gegner so zurückgespielt wird, dass du sofort die Initiative ergreifen kannst, ist ein guter Aufschlag. Du musst nicht unbedingt ein Ass machen, um den Punkt zu gewinnen. Behalte das immer im Hinterkopf.

Aber Achtung: Ein guter Aufschlag gegen einen Gegner muss nicht unbedingt ein guter Aufschlag gegen einen anderen Gegner sein. Denn jeder hat andere Stärken und Schwächen und ist besser oder schlechter in der Annahme bestimmter Aufschläge. Auch innerhalb eines Spiels können sich viele Gegner schnell anpassen, wenn du immer nur den gleichen (vermeintlich guten) Aufschlag spielst.

Du solltest daher viele verschiedene Aufschläge / Aufschlagvariationen beherrschen:

  • Trügerischer Spin: Oftmals ist ein guter Aufschlag ein Aufschlag, bei der der Gegner den Spin schwer „lesen“ kann. Bei Aufschlägen wie dem Tomahawk oder Pendulum kann man den Spin mit nur kleinen Anpassungen der Aufschlagbewegung und des Balltreffpunkts so ändern, dass der Gegner nur schwer erkennen kann, welcher Spin nun wirklich im Ball ist.
  • Unterschiedliches Tempo: Um den Rhythmus zu stören, ändern gute Aufschläger das Tempo ihrer Aufschläge, um den Gegner zu überrumpeln. Dies geschieht in der Regel in Form einiger schneller und langer Aufschläge pro Spiel.
  • Abwechslungsreiche Platzierung: Gute Aufschläger sind Meister der Platzierung und haben eine hervorragende Kontrolle darüber, wo der Ball landet. Wenn sie auf Nummer sicher gehen wollen, halten sie den Ball kurz, damit du nicht mit einem Topspin angreifen kannst. Je nach deinen Angriffsfähigkeiten werden sie aber wahrscheinlich auch mal lang aufschlagen. Das hilft, dich unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Generell werden im heutigen Tischtennis immer häufiger lange, schnelle Aufschläge gespielt, vor allem im Profibereich.

Die Vorteile eines guten Aufschlags

Der Aufschlag ist der einzige Moment im Tischtennisspiel, in dem du die vollständige und totale Kontrolle über deinen Schlag hast, zumindest wenn es um Geschwindigkeit, Spin und Platzierung geht. Ein guter Aufschlag bringt mehrere Vorteile mit sich, unter anderem das Erzwingen von Fehlern.

Wenn du einen wirklich guten Aufschlag hast, zwingst du deinen Gegner, sich mehr anzustrengen, und er wird am Ende Fehler machen, die ihn das Spiel kosten können. Mit einem wirklich guten Aufschlag kannst du schnell und einfach Punkte erzielen.

Dein Gegner wird den Ball vielleicht gar nicht oder nur schlecht zurückspielen können, wenn er die Art des Spins nicht lesen kann oder andere Probleme bei der Aufschlagannahme hat.

Du musst mit deinem Aufschlag keinen direkten Punkt erzielen, es genügt, dass du nach einem schwachen Rückschlag des Gegners die Initiative ergreifen kannst. Auf dem höchsten Niveau kann man dies häufig beobachten, da diese Spieler immer versuchen, einen die Aufschläge des Gegners direkt anzugreifen.

Fazit

Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, verschiedene Arten und Variationen von Aufschlägen zu beherrschen. Wenn du die hier vorgestellten zehn Aufschläge meisterst, wist du für jeden Gegner einen Aufschlag parat haben. Jeder Gegner hat seine eigene Schwäche, wenn es um Spin, Platzierung und Tempo geht… es geht nur darum, sie zu finden!

Doch es gibt auch noch viele weitere Aufschläge und Aufschlagvarianten. Probiere dich aus und vor allem: Übe, übe, übe!

Hier findest du die 10 besten Tipps für dein Aufschlag Training!

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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