Tischtennis Chop Block Technik und Tipps

Wenn ich an seltene Schläge im Tischtennis denke, ist der Chop-Block der erste Schlag, der mir einfällt. Wie viele von euch können sagen, dass sie ihn auch nur einmal pro Trainingseinheit oder sogar Wettkampf verwenden? Ich denke, nur sehr wenige.

Der Chop-Block ist ein raffinierter, wirkungsvoller Schlag, der nur sehr schwer konstant ausgeführt werden kann. Er ist der Inbegriff von „hohes Risiko, hohe Belohnung“. Aber denke daran: Das Glück ist mit den Mutigen.

Chop-Blocks können das Timing deines Gegners durcheinander bringen, und da sie nur von wenigen Spielern eingesetzt werden, wissen die meisten Spieler auch nicht, wie sie auf Chop Blocks reagieren sollen.

Was ist der Zweck des Chop Blocks?

Der Chop-Block wird eingesetzt, um das Timing des Gegners zu stören. Viele neue Spieler sind heutzutage ziemlich eindimensional. Sie sehen sich oft einem hungrigen Topspin-Angreifer gegenüber, der sich gerne vom Tisch wegbewegt.

Während „normale“ Blockbälle und Gegentopspin die natürliche Antwort auf diese Spielweise sind, schafft der Chop-Block eine ganz neue Dynamik, mit der dein Gegner umgehen muss.

Der Schlag wird am besten gegen ankommende Topspins ausgeführt. Er bewirkt, dass der Ball auf unregelmäßige Weise vom Schläger abprallt. Der Ball wird vom Schläger nach oben geschleudert, was zu einem relativ hohen Rückschlag führt, der jedoch in der Regel recht kurz ist und einen enormen Spin aufweist.

Wenn der Angreifer diesen hohen Rückschlag sieht, werden seine Instinkte geweckt. Hoher Ball = Angriff. Aber wenn dein Chop-Block einen starken Unterschnitt hat, wird der Ball früher fallen als erwartet und ein Angriffsball oft im Netz landen.

Doch Chop Blocks zeichnen sich nicht nur durch Unterschnitt aus, sondern auch durch Seitschnitt, was es noch schwieriger macht, sie zu returnieren. Der Ball hat oft einen gewissen „Drall“, was den Rückschlag noch komplizierter macht.

Chop Block Technik Erläuterung

Da die meisten von euch mit griffigen Noppen-Innen-Belägen spielen, werde ich in diesem Beitrag nur darauf eingehen, wie man den Schlag mit diesen Belägen ausführt. Mit diesen Belägen ist es ohnehin viel schwieriger als mit langen Noppen, da sie viel schneller sind.

Trotz seines Namens hat der Chop Block fast immer Seitschnitt, der den Unterschnitt begleitet. Der Grund dafür ist, dass er viel einfacher auszuführen ist und die Rückgabe etwas erschwert.

Der Chop-Block kann sowohl mit der Rückhand als auch mit der Vorhand gespielt werden. Da die meisten Spieler jedoch mit ihrer Vorhand viel stärker und besser angreifen, werden sie den Vorhand-Chop-Block selten dem Vorhand-Topspin vorziehen.

Außerdem hat man auf der Rückhandseite eine bessere Kontrolle – vor allem, wenn es ums Blocken geht. Infolgedessen wird der Chop-Block viel häufiger auf der Rückhandseite ausgeführt.

Hier ist eine großartige Erläuterung des Rückhand Chopblocks auf dem YouTube-Kanal von Tom Lodziak:

Chop-Block-Varianten

Es gibt im Wesentlichen zwei verbreitete Möglichkeiten, den Schlag auszuführen: Mit der Rückhand und mit der Vorhand.

  1. Der Vorhand-Chop-Block wird weitgehend auf die gleiche Weise ausgeführt wie der Tomahawk-Aufschlag.
  2. Der Rückhand-Chopblock wird genau umgekehrt wie die Vorhandvariante ausgeführt. Ähnlich wie ein Rückhand-Tomahawk-Aufschlag. Diese Technik ist die am häufigsten ausgeführte und wird auch im Video von Tom Lodziak erläutert.

Die Vorbereitung des Schlags ist ziemlich genau dieselbe wie bei einem normalen Block – mit dem Unterschied, dass dein Schläger etwas höher und aufrechter sein könnte. Du solltest relativ nah am Tisch stehen und dich in der Bereitschaftsposition befinden.

Wenn sich die Gelegenheit bietet, lies den ankommenden Spin des Balls und schließe deinen Schlägerwinkel entsprechend, um den ankommenden Topspin zu kontern. Dann streife den Ball diagonal nach unten, um ihm sowohl Seitschnitt als auch Unterschnitt zu geben. Achte bei der Ausführung auf einen lockeren Griff, denn bei diesem Schlag kommt es vor allem auf dein Gefühl für den Ball an.

Der Schlüssel zu einem effektiven Chop-Block ist das frühe Timing des Kontakts.

Das Ergebnis des Chop-Blocks ist ein langsamer, sehr rotationsreicher Schlag, der schwer vorhersehbar ist. Sofern der Ball etwas höher ist, wird dein Gegner versuchen, den Ball anzugreifen, aber die Langsamkeit sowie der enorme Spin des Balls machen das zu einer großen Herausforderung. Eventuell springt der Ball sogar zweimal auf dem Tisch auf, bevor der Gegner überhaupt herankommt.

Die Bewegung des Chop Blocks wird sich anfangs wahrscheinlich sehr unnatürlich anfühlen, aber mit der Zeit wirst du dich dabei wohlfühlen und die Früchte ernten.

Ich würde nicht empfehlen, den Schlag im Wettkampf auszuführen, bevor du ihn im Training konsequent und sicher ausführen kannst. Der Schlag ist sehr fortgeschritten und erfordert ein hervorragendes Gefühl.

Zudem sollte der Schlag nicht zu oft angewendet werden, sondern eher als Überraschungselement, um das beste Ergebnis zu erzielen.

Chop Blocks auf professionellem Niveau

Chop-Blocks sind eine solche Seltenheit, dass man sie selbst auf professioneller Ebene nur selten sieht. Dennoch gibt es einige wenige Spieler, die sich als Meister des Chop Blocks etabliert haben.

1. Ma Lin

Ma Lin (ein inzwischen ausgeschiedenes Mitglied der chinesischen Nationalmannschaft) war für seine Chop Blocks bekannt. Er war einer der offensivsten Tischtennisspieler, der eine tödliche Vorhand hatte. Er nutzte diesen Schlag, um seinen sehr offensiven Stil auszugleichen – was für seine Gegner sehr unangenehm gewesen sein muss.

Das Besondere an Ma Lins Schlag war, dass er ihn mit dem traditionellen Penhold-Griff ausführte, das heißt, er benutzte seinen Vorhandbelag auf der Rückhandseite, um den Schlag auszuführen. Dadurch wurde der ohnehin schon schwierige Schlag noch schwieriger zu spielen!

2. Koki Niwa

Wie könnten wir Koki Niwa ignorieren? Er ist zweifellos der bekannteste Chop-Blocker. Er führt jede Variante des Schlags mit unvergleichlicher Zauberei aus. Er setzt ihn regelmäßig mehrmals pro Spiel ein und hat eine sehr hohe Erfolgsquote.

Obwohl die Spieler um seine Vorliebe für diesen Schlag wissen, werden sie immer wieder Opfer seiner beeindruckenden Chop-Blocks. Sein Spin kann sehr schwierig zu lesen sein!

Wann wird der Chop-Block am besten gespielt?

Der Chop-Block eignet sich am besten gegen Topspins, immer dann, wenn man den Rhythmus des Gegners unterbrechen will. Es ist der perfekte Schlag, den man im heutigen Tischtennis lernen kann, da Angriffsstile noch nie so weit verbreitet waren.

Für Spieler, die gerne in der Nähe des Tisches bleiben, ist er ein tödliches Werkzeug, das man unbedingt lernen sollte. Als Blocker/Schupfer ist es schwer, unberechenbar zu sein, und der Chop-Block tut genau das für dein Spiel: Er bietet Unberechenbarkeit.

Einer der effektivsten Momente für den Einsatz des Chop-Blocks ist die Reaktion auf einen langsamen Topspin auf Unterschnitt. Da dieser Schlag sehr viel Topspin hat, ist es schwieriger, den Spin zu kontern. Wenn es dir aber gelingt, hat der daraus resultierende Schlag einen mörderischen Unterschnitt und stellt deinen Gegner vor große Probleme.

Zum Schluss noch ein paar Tipps, die ich für diesen Schlag empfehle:

  • Er kann sehr hilfreich sein, wenn du nicht in der richtigen Position für einen Angriffsball bist.
  • Versuche, ihn einzusetzen, wenn dein Gegner beginnt, weit vom Tisch wegzugehen.
  • Setze immer mit einem Angriffsschlag nach.
  • Verwende ihn nicht mehrmals pro Ballwechsel.
  • Verwende ihn nicht öfter als ein paar Mal pro Spiel.

Fazit

Der Chop Block – Ein Schlag, der von den Spielern geliebt wird, die ihn beherrschen, und von den Spielern gehasst, die gegen ihn spielen müssen. Es ist ein sehr komplizierter Schlag, der den Gegner aber, wenn er richtig eingesetzt wird, vor sehr große Herausforderungen stellen wird.

Der Rückhand-Chop-Block ist im Tischtennis häufiger anzutreffen, da er leichter auszuführen ist als der Vorhand-Chop-Block.

Sofern du kein Anfänger mehr bist, solltest du dich daher mit dem Chop Block befassen und versuchen, ihn zu erlernen. Er kann deine neue tödliche Waffe werden!

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

Teilen:

Schreibe einen Kommentar