Die Beliebtheit von Hybridbelägen ist in den letzten Jahren gestiegen, nicht nur aufgrund der Umstellung auf die Plastikbälle. Bei Hybridbelägen handelt es sich um eine Kombination aus einem klebrigen Obergummi und einem europäischen, dynamischen Schwämmen, die schneller als harte chinesische Schwämme sind und dennoch eine sehr gute Kontrolle im kurzen Spiel ermöglichen.
In diesem Beitrag bewerte ich den Tibhar Hybrid K3, der von Tibhar als eine Kombination aus Klebrigkeit, einem dynamischen und kraftvollen Katapult und einem harten 53-Grad-Schwamm angepriesen wird. Laut Tibhar vermittelt der K3, welcher erst 2021 auf den Markt kam, das Gefühl, den Spin des Gegners leicht kontern zu können.
Laut Tibhar hat der Hybrid K3 Geschwindigkeits-/Kontroll-/Spinwerte von 118/100/130 und ist damit in allen Werten besser als der Tibhar Hybrid K1 (107/85/115).
Doch stimmt das auch? In diesem Testbericht stelle ich dir die Eigenschaften des Tibhar Hybrid K3 vor.
Überblick über den Tibhar Hybrid K3
Feature | Details |
---|---|
Marke | Tibhar |
Modell | Tibhar Hybrid K3 |
Spielausrichtung | Offensiv |
Belagart | Noppen-Innen Hybrid |
Verfügbare Schwammstärken | 2,0 mm / 2,3 mm |
Schwammhärte | hart (53°) |
Verfügbare Farben | schwarz, rot |
Vorteile
- Viel Spin
- Gute Beschleunigung
- Ideal für aggressive fortgeschrittene Spieler
Nachteile
- Ziemlich hoher Preis
- Nicht für Anfänger geeignet
Material des Tibhar Hybrid K3
Der Tibhar Hybrid K3 Belag wird in einer lila Kartonverpackung geliefert. Auf deren Rückseite sind ein paar Informationen zu dem Belag aufgeführt.
Das sehr griffige Obergummi ist mit einer dünnen, weißen Folie bedeckt. Es ist leicht klebrig, aber nicht so sehr wie richtige China-Beläge. Dennoch bleibt der Ball für kurze Zeit am Belag kleben.
Der weiße bzw. cremefarbene feinporige Schwamm riecht ein wenig gummiartig. Die Schwammhärte beträgt 53°. Die Härte spürt man auch, wenn man auf den Schwamm drückt.
Der ungeschnittene Belag wiegt ca. 70 g. Auf meinem Testholz zugeschnitten, wiegt der Tibhar Hybrid K3 50,3 g und damit genauso viel wie der Tibhar Hybrid K1.
Testverfahren
Ich habe den Tibhar Hybrid K3 auf dem Donic Persson Powerallround Holz getestet, und zwar mit dem Donic Baxster F1-A (kurze Noppe) auf der Rückhand. Ich habe den Belag mit einer Schicht Revolution 3.0 Kleber montiert.
Ich testete den Belag in ein paar Trainingseinheiten (ca. 6 Stunden) gegen verschiedene Trainingspartner. Während dieses Tests wurden vor allem Nittaku 40+ 3-Sterne-Bälle verwendet.
Spieleigenschaften des Tibhar Hybrid K3
Kontern
Das erste Gefühl beim Einspielen mit dem Tibhar Hybrid K3 war sehr gut. Der Belag war sehr schnell und direkt, vermittelte aber ein sehr sicheres Gefühl der Kontrolle.
Topspins
Nach dem Einkontern folgte das Topspinspiel gegen Block und hier habe ich mich direkt in den Belag verliebt. Ich konnte sehr kraftvolle und schnelle Topspins erzeugen mit gutem Spin. Der Belag erfordert jedoch einen guten Arm- und Körpereinsatz, was an dem fehlenden Katapult liegt.
Die Ballflugkurve liegt im hohem Bereich, was für Sicherheit bei den Schlägen sorgt, aber auch erfordert, den Schläger ziemlich stark zu schließen, damit der Ball nicht zu hoch und weit abspringt.
Vorhand Topspins gegen Unterschnitt konnten ebenso kraftvoll und mit noch mehr Spin gespielt werden und waren dadurch eine echte Waffe. Sofern diese Bälle optimal getroffen werden, wird es für die Gegner aufgrund des Tempos und Spins sehr schwer, sie zurückzuspielen.
Jedoch trafen nicht alle Topspins die gegnerische Tischhälfte, was an einem falschen Schlägerwinkel oder zu spät oder früh getroffenem Ball meinerseits lag. Sowohl die Schlagausführung als auch das Timing müssen stimmen, weshalb der Belag für Anfänger nicht geeignet ist. Aus dem selben Grund waren Gegentopspins am Tisch zwar sehr gefährlich, aber auch riskant.
Da das Tempo des Belags sowie der Ballabsprung hoch sind, eignet sich der Tibhar Hybrid K3 auch gut für Vorhand Topspins und Gegentopspins aus der Halbdistanz. Auch hier wird aber wieder ein guter Körper-/Armeinsatz vorausgesetzt.
Blocken
Genau wie der Tibhar Hybrid K1 überzeugt auch der Hybrid K3 vor allem im aktiven Blockspiel. Hier können schnelle und präzise Bälle gespielt werden und auch die Spinanfälligkeit scheint nicht sehr hoch.
Im passiven Blockspiel kam etwas mehr Spinanfälligkeit zu Vorschein und ich musste (auch aufgrund des hohen Ballabsprungs) den Schläger beim Blocken von rotationsreichen Topspins sehr stark schließen, was teilweise ungewohnt war.
Schüsse
Der Tibhar Hybrid K3 ist schnell und überzeugt auch im druckvollen Schussspiel. Die maximale Geschwindigkeit war dabei sehr hoch, könnte in Kombination mit einem schnelleren Holz aber noch höher sein.
Schupfen
Der Tibhar Hybrid K3 überzeugte bei langen, druckvollen Schupfbällen. Hier kann man sehr flache und tiefe Schupfbälle erzeugen, muss jedoch aufpassen, dass der Ball nicht zu weit fliegt. Auch das kurze Spiel war möglich, aber nicht ganz so einfach wie mit dem Hybrid K1.
Aufschlag und Rückschlag
Bei Aufschlägen mit dem Hybrid K3 konnte ich viel Spin erzeugen, etwas mehr als mit dem Hybrid K1. Auch in Sachen Präzision und Sicherheit beim Aufschlag überzeugte mich der Hybrid K3.
Im Rückschlag konnte ich mit dem Belag eigentlich alles machen – sofern ich den Spin des Aufschlags richtig gelesen hatte. Insbesondere Vorhand Flips sowie die direkte Topspineröffnung fühlten sich sehr gut an.
Fazit
Der Tibhar Hybrid K3 ist aus meiner Sicht ein wirklich guter Hybridbelag. Seine griffiges und leicht klebriges Obergummi sorgt für einen festen Ballkontakt und ermöglicht schnelle, gefährliche sowie spinreiche Angriffe.
Es ist ein sehr guter Topspinbelag für fortgeschrittene, die eine aggressive Spielstrategie verfolgen und einen guten Armzug sowie ein gutes Timing bei ihren Topspins haben. Leider ist der Preis des Belags etwas hoch, aber immer noch geringer die Dignics-Beläge.
Der Belag eignet sich vor allem für das tischnahe Spiel, aber auch aus der Halbdistanz können gefährliche Bälle gespielt werden.
Wenn du dir etwas mehr Kontrolle wünschst, kannst du dir den Tibhar Hybrid K1 European Version anschauen.
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