Tibhar Hybrid K3 Test von Yannick Sprengel (1973 TTR)

Belagart Noppen-Innen (Hybrid)
Spielausrichtung Offensiv
Schwammhärte hart (53°)
Verfügbare Schwammstärken 2,0 mm / 2,3 mm
Verfügbare Farben Rot, schwarz
Tempo
8.5
Spin
7.5
Kontrolle
9
Qualität
8
Haltbarkeit
7
Preis-Leistung
7.5
Gut
79 %
September 2023


Vorteile

  • Viel Spin
  • Gute Beschleunigung
  • Ideal für aggressive fortgeschrittene Spieler

Nachteile

  • Ziemlich hoher Preis
  • Nicht für Anfänger geeignet

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Die Beliebtheit von Hybridbelägen ist in den letzten Jahren gestiegen, nicht nur aufgrund der Umstellung auf die Plastikbälle. Bei Hybridbelägen handelt es sich um eine Kombination aus einem klebrigen Obergummi und europäischen, dynamischen Schwämmen, die schneller als harte chinesische Schwämme sind und dennoch eine sehr gute Kontrolle im kurzen Spiel ermöglichen.

Der Hybrid K3 wird von Tibhar als eine Kombination aus Klebrigkeit, einem dynamischen und kraftvollen Katapult und einem harten 53-Grad-Schwamm angepriesen. Laut Tibhar vermittelt der K3, welcher erst 2021 auf den Markt kam, das Gefühl, den Spin des Gegners leicht kontern zu können.

Doch stimmt das auch? Yannick Sprengel (Füchse Berlin, Regionalligist) hat den Belag getestet. Im folgenden Beitrag findet ihr das Testvideo mit ihm sowie seinen schriftlichen Testbericht, in welchem er die Eigenschaften des Tibhar Hybrid K3 vorstellt.

Material des Tibhar Hybrid K3

Der Tibhar Hybrid K3 Belag wird in einer lila Kartonverpackung geliefert. Auf deren Rückseite sind ein paar Informationen zu dem Belag aufgeführt.

Tibhar Hybrid K3 rotes Obergummi und Schwamm von vorne

Das sehr griffige Obergummi ist mit einer dünnen, weißen Folie bedeckt. Es ist leicht klebrig, aber nicht so sehr wie richtige China-Beläge. Auch im Vergleich zum Butterfly Dignics 09C ist die Klebrigkeit geringer. Dennoch bleibt der Ball für kurze Zeit am Belag kleben.

Der weiße bzw. cremefarbene feinporige Schwamm riecht ein wenig gummiartig. Die Schwammhärte beträgt 53°. Die Härte spürt man auch, wenn man auf den Schwamm drückt.

Der ungeschnittene Belag wiegt ca. 70 g. Auf meinem Holz (Joola Santoru KL-C Inner) zugeschnitten, wiegt der Tibhar Hybrid K3 in max ca. 50 g.

Über mich (Yannick Sprengel)

Zunächst einmal ein paar Worte über mich: Ich bin 21 Jahre alt und spiele seit ungefähr 12 Jahren Tischtennis. Mein Spielstil rückhandorientiert, bzw. eher ein Übernahmespiel.

Aktuell habe ich rund 1970 QTTR und spiele jetzt die erste Saison Regionalliga (bei den Füchsen Berlin), vorher habe ich bereits ein paar mal Oberliga gespielt.

In der Jugend bin ich einige Male Norddeutscher und Mitteldeutscher Mannschaftsmeister, und in Sachsen Anhalt und Berlin Ranglistensieger geworden. Und bei U18 Top48 wurde ich 16. und damit für Top24 Deutschland qualifiziert.

Zudem bin ich seit einigen Jahren lizensierter B-Trainer.

Testverfahren

Ich habe den Tibhar Hybrid K3 auf dem Joola Santouru KL-C Inner Holz auf beiden Seiten in der Schwammstärke max getestet.

Ich spiele den Belag nun inzwischen seit ein paar Monaten.

Spieleigenschaften des Tibhar Hybrid K3

Kontern

Mein erster Eindruck beim Testen des Tibhar Hybrid K3 war: Krass, ist dieser Belag schnell. Vorher habe ich den Dignics 09c gespielt, welcher in den ersten Trainingseinheiten im Vergleich zum Hybrid K3 deutlich langsamer war.

Mit der 53° Schwammhärte erwartete ich ein sehr festes Gefühl und so spielte er sich auch. Bei den Konterschlägen war auch ein deutlicher Sound zu hören.

Das Kontern (sowohl Rückhand als auch Vorhand) fühlte sich insgesamt sehr sicher und kontrolliert an. Die hohe Kontrolle zeigte sich auch beim Spinkontern, wo man auch viel Tempo erzeugen kann.

Topspins

Mit dem Tibhar Hybrid K3 hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl beim Vorhand Topspin und konnte sehr schnelle Bälle spielen ohne sonderlich viel Kraft aufwenden zu müssen.

Auch beim Rückhand Topspin konnte ich mit einer recht kurzen Bewegung viel Tempo und auch Spin erzeugen, was es für meinen Partner schwierig machte, den Ball zu blocken.

Jedoch muss ich sagen, dass der Belag mir manchmal ein wenig zu hart war. Sowohl die Schlagausführung als auch das Timing müssen stimmen, weshalb der Belag für Anfänger nicht geeignet ist, für die ich eher weichere Beläge empfehlen würde. Für fortgeschrittene Spieler, die aber auf feste, harte Topspins setzen, ist der K3 aus meiner Sicht ein super Topspinbelag.

Auch aus der Halbdistanz konnte ich mit dem Hybrid K3 schnelle Topspins und Gegentopspins mit einer recht hohen Sicherheit spielen, was auch an der recht hohen Ballflugkurve des K3 lag. Wenn man weiter weg vom Tisch spielt, benötigt man aber einen stärkeren Körper-/Armeinsatz.

Insgesamt ist der Hybrid K3 definitiv ein sehr schneller Belag. Teilweise hatte ich dennoch das Gefühl, dass die maximale Endgeschwindigkeit etwas besser sein könnte. Bei manchen Gegnern hatte ich den Eindruck, dass ich noch mehr Maximalgeschwindigkeit benötigt hätte, um mit Endschlägen durchzukommen.

Blocken

Der Hybrid K3 überzeugt vor allem im aktiven Blockspiel. Hier können schnelle und präzise Bälle gespielt werden und auch die Spinanfälligkeit scheint nicht sehr hoch.

Man sollte den Ball jedoch immer aktiv spielen. Wenn man den Schläger nur hinhält, ist der Belag gerade in den ersten Trainingseinheiten zu träge und der Ball fällt ins Netz.

Schüsse

Der Tibhar Hybrid K3 ist schnell und überzeugt auch im druckvollen Schussspiel. Die maximale Geschwindigkeit war dabei sehr hoch, könnte aus meiner Sicht aber noch etwas höher sein. Dafür überzeugt der K3 aber auch mit einer guten Kontrolle im Schussspiel.

Schupfen und Kurz-Kurz

Beim Schupfen spürte ich, dass der Belag den Ball durch die Hybrid-Oberfläche sehr gut greifen kann. Insbesondere beim Kurz-Kurz-Spiel, aber auch bei längeren Schupfbällen, hatte ich eine seht gute Kontrolle. Ich würde sagen, dass ich bislang mit keinem anderen Belag mehr Kontrolle im Kurz-Kurz-Spiel hatte. Der Ball spring kaum hoch und man hat eine lange Kontaktzeit im Balltreffpunkt.

Flip

Etwas überrascht war ich, dass der Tibhar Hybrid K3 bei Vorhand Flips von Anfang viel Power und Qualität erzeugen kann. Hierbei hatte ich ein besseres Gefühl als beim Dignics 09c, der mit dafür etwas zu langsam war.

Beim Rückhand Flip konnte ich mit einem weichen Balltreffpunkt viel Spin und Tempo erzeugen.

Aufschlag + Eröffnung

Bei Aufschlägen mit dem Hybrid K3 konnte ich viel Spin erzeugen. Auch in Sachen Präzision und Sicherheit beim Aufschlag überzeugte mich der Hybrid K3.

Überblick über den Tibhar Hybrid K3


FeatureDetails
MarkeTibhar
ModellTibhar Hybrid K3
SpielausrichtungOffensiv
BelagartNoppen-Innen Hybrid
Verfügbare Schwammstärken2,0 mm / 2,3 mm
Schwammhärtehart (53°)
Verfügbare Farbenschwarz, rot

Vorteile

  • Viel Spin
  • Gute Beschleunigung
  • Ideal für aggressive fortgeschrittene Spieler

Nachteile

  • Ziemlich hoher Preis
  • Nicht für Anfänger geeignet

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Fazit

Der Tibhar Hybrid K3 ist aus meiner Sicht ein wirklich guter Hybridbelag. Seine griffiges und leicht klebriges Obergummi sorgt für einen festen Ballkontakt und ermöglicht schnelle, gefährliche sowie spinreiche Angriffe.

Es ist ein sehr guter Topspinbelag für fortgeschrittene, die eine aggressive Spielstrategie verfolgen und einen guten Armzug sowie ein gutes Timing bei ihren Topspins haben. Leider ist der Preis des Belags etwas hoch, aber immer noch geringer als der Preis der Dignics-Beläge.

Der Belag eignet sich vor allem für das tischnahe Spiel, wo er mit einer sehr guten Kontrolle im Kurz-Kurz-Spiel und bei Topspins über dem Tisch überzeugt, aber auch aus der Halbdistanz können gefährliche Bälle gespielt werden.

Eignet sich der Belag mehr für die Vorhand oder für die Rückhand? Das kommt ganz darauf an, mit welcher Seite man aktiv spielt. Der MK sollte nur auf der Seite gespielt werden, mit der man ein aktives Offensivspiel betreibt. Aus diesen Gründen werden die meisten Spieler eher auf der Vorhand spielen.

Johannes spielt seit über 15 Jahren Tischtennis, zuerst draußen auf der Steinplatte und seitdem er 12 Jahre alt ist im Verein SC Siemensstadt in Berlin. Mittlerweile ist er dort nicht nur Spieler, sondern seit einigen Jahren auch Trainer und Jugendwart und konnte in diesen Funktionen wertvolle Erfahrungen sammeln, welche er über TT-Test mit euch teilen möchte.

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2 Gedanken zu „Tibhar Hybrid K3 Test von Yannick Sprengel (1973 TTR)“

    • Hi, generell bei (auch leicht) klebrigen Belägen würde ich den Belag vor allem nur mit einem weichen, leicht mit Wasser befeuchteten Tuch reinigen. Hierzu gibt es aber verschiedene Meinungen. Andere nehmen auch die normalen Reinigungsmittel und wieder andere hauchen den Belag nur an und wischen ihn mit der Handfläche oder an den Shorts ab. Wichtig ist aber auf jeden Fall, den Belag, wenn er trocken und sauber ist, mit der mitgelieferten Folie (oder einer anderen nichtselbstklebenden Folie) luftdicht zu schützen.
      VG Johannes

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