Stiga Nostalgic VII Test 2023: hart aber fair

Das Stiga Nostalgic VII ist ein schweres und hartes Vollholz mit einer langen und flachen Flugbahn und einem harten und nachhallenden Gefühl.

Stiga beschreibt das in schweden hergestellte Nostalgic VII als ein Update des klassischen 7-lagigen Stiga Clippers. So werden im Kern und in der zweiten Lage die gleichen Lagen an Eichenfurnieren verwendet wie bei der Clipper.

Meinen Quellen zufolge wird für die vorletzten Lagen Fichte verwendet, während für die äußeren Lagen und den Griff das afrikanische Hartholz Wenge eingesetzt wird. Die harte, aber elastische Beschaffenheit des Wengeholzes soll dem Nostalgic VII einen Geschwindigkeitsschub verleihen, so dass es sich gut für hart schlagende offensive Power-Spieler eignet.

In diesem Testbericht stelle ich dir die wichtigsten Eigenschaften des Stiga Nostalgic VII vor!

Überblick über das Stiga Nostalgic VII


FeatureDetails
MarkeStiga
ModellStiga Nostalgic VII
SpielstilOffensiv
TypVollholz
Furniere7
Blattgröße (in mm)158×151
Gewicht (in g)ca. 94
Dicke (in mm)ca. 6,3
Verfügbare Griffformengerade (Classic), konkav (Master), Penholder

Vorteile

  • Hochwertige Verarbeitung
  • Sehr hohes Tempo
  • Fairer Preis
  • Ideal für harte Powertopspins

Nachteile

  • Kurze Verweildauer
  • Verzeiht keine Fehler
  • Nicht für Anfänger geeignet

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Material des Stiga Nostalgic VII

Das wird in der gleichen schlichten, stabilen blauen Schachtel geliefert wie der Stiga Clipper CR WRB. In der Box befindet sich ein kleines Heft, das Stiga und die neue Nostalgic-Serie beschreibt.

Optisch wirkt die Oberfläche des Holzes durch den schmalen Hals kleiner als üblich, ist aber mit 158×151 mm größer als üblich. Das Holz ist für ein 7-lagiges Holz relativ dünn (~6,3 mm), aber sehr schwer (~94 g).

Das Stiga Nostalgic VII ist ein wunderschönes Holz mit einer dunkelbraunen Oberfläche und schwarzen vertikalen Streifen und hat einen wunderbaren Geruch nach verbranntem Holz.

Die Spielfläche ist frei von Text, außer dem Namen des Holzes, der in einer kleinen goldenen Schrift in der Nähe des Halses geschrieben ist. Stiga hat sich bei der Nostalgic-Serie von der klassischen Linse verabschiedet und stattdessen einen kleinen goldenen Metall-„Squircle“ (eine Mischung aus Kreis und Quadrat) verwendet.

An der Unterseite des Griffs befindet sich ein klassisches Stiga-Metallschild. Der abgerundete gerade Griff meines Exemplars ist bequem und hat folgende Maße: Länge ~101 mm, Breite ~30 mm und Höhe ~23 mm. Für große Hände könnte der Griff etwas zu klein sein.

Die Flügel des Holzes sind nicht geschliffen. Wenn man einen Ball auf dem nackten Holz abprallen lässt, entsteht ein relativ hoher Ton (1356 Hz), was darauf hindeutet, dass das Nostalgic VII schneller/steifer ist als die meisten 7-lagigen Vollhölzer, die ich getestet habe.

Die allgemeine Verarbeitungsqualität des Nostalgic VII scheint ziemlich gut zu sein, obwohl die Schlägerkanten ein wenig scharf sind.

Spieleigenschaften des Stiga Nostalgic VII

Erste Eindrücke

Gleich bei den ersten Ballwechseln merkt man, dass das Stiga Nostalgic VII ein unverwechselbares, besonderes Gefühl vermittelt. Das Test-Setup war sehr kopflastig, fühlte sich unglaublich fest und steif an, war aber – seltsamerweise – nicht übermäßig schnell.

Kontern

Das Gefühl bei Vorhand Konterbällen ist intensiv und nachhallend, aber dennoch sehr hart und direkt mit kurzer Verweilzeit und einer Geschwindigkeit auf OFF-/OFF-Niveau. Die Konsistenz meiner Vorhand- und Rückhand-Konterbälle war deutlich geringer als sonst, was vor allem daran liegt, dass das Schlägerblatt, vermutlich aufgrund der kurzen Verweildauer, falsche Schlägerwinkel nicht verzeiht.

Wenn das Timing und die Ausführung korrekt waren, waren die Konterbälle sehr tief, flach und gefährlich. Ich ertappte mich dabei, dass ich ein oder zwei Schritte weiter vom Tisch zurücktrat als sonst, und ich fühlte mich aus dieser Entfernung wohler.

Topspins

Vorhand Topspins sind auch sehr abhängig vom richtigen Timing und Schlägerwinkel. Die kurze Verweilzeit führt zu langen und flachen Flugbahnen, die das Schlägerblatt mehr auf Geschwindigkeit als auf Spin ausrichten.

Eröffnungstopspins gegen Unterschnitt erfordern einen offeneren Schlägerwinkel als üblich und erzeugen nicht so viel Spin wie mit flexibleren Hölzern/Schlägern, was sie anfällig für Gegentopspins macht. Topspins gegen Blocks sowie Powertopspins können unglaublich flach und lang mit minimalem Abstand über das Netz gespielt werden.

Spieler auf hohem Niveau mit hervorragender Technik und Beinarbeit werden dieses Holz zum Glänzen bringen können, aber Normalsterbliche müssen eine höhere Fehlerquote als üblich in Kauf nehmen.

Rückhand Angriffe und Abwehrbälle aus der Halbdistanz mit meinen kurzen Noppen waren spielbar und gefährlich, wenn sie auf dem Tisch landeten, aber auch hier war die Fehlertoleranz gering.

Blocken

Das Blocken ist wahrscheinlich die stärkste Seite des Holzes, da seine harte Beschaffenheit den Eindruck erweckt, dass sie in der Lage ist, sehr große Mengen an eingehender Energie zu absorbieren.

Aber auch muss man darauf achten, dass sie den richtigen Schlägerwinkel wählen. Andernfalls gehen die Blöcke weit oder ins Netz. Wenn dies jedoch gelingt, werden die Spieler mit schnellen und tiefen Blöcken belohnt.

Schupfen

Schupfbälle mit griffigen Noppen-Innen-Belägen können extrem kurz und spinreich gespielt werden, insbesondere in Kombination mit härteren und klebrigen Belägen, während die entsprechenden Schläge mit kurzen Noppen auf der Rückhand dazu neigten, lange in der Luft zu schweben.

Aufschläge und Rückschläge

Kurze und flache Unterschnitt-Aufschläge waren leicht auszuführen und hatten viel Spin, während das Spin-Niveau bei Seiten-/Topspin-Aufschlägen aufgrund der kurzen Verweildauer bestenfalls durchschnittlich war.

Flache Schläge und Schmetterbälle sind sehr solide, aber nicht rasend schnell. Aktive Aufschlag-Returns werden durch das harte Gefühl ermöglicht, während die niedrige OFF-Geschwindigkeit eine gute Kontrolle in diesem Aspekt des Spiels gewährleistet.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Stiga Nostalgic VII ein gutes Holz ist, aber nur ein enges Spielersegment anspricht.

Sehr fortgeschrittene Spieler mit exzellenter und konsistenter Technik und Beinarbeit, die mehr Wert auf Geschwindigkeit als auf Spin legen, können die einzigartigen Qualitäten des Holzes nutzen und extrem tiefe und gefährliche Ballflugbahnen bei Powertopspins und Blocks erzeugen, während sie gleichzeitig die Fähigkeit für ein sehr gefühlvolles kurzes Spiel behalten.

Das Holz ist schwer – Spieler, die das Nostalgic VII mit zwei Noppen-Innen-Belägen mit dickem Schwamm verwenden wollen, sollten mit einem Gewicht von 200 g oder mehr rechnen.

Es eignet sich aber auch gut für das Spiel mit einer kurzen Noppe auf der einen Seite.

Vom Preis her würde ich sagen, dass sich das Holz zu kaufen lohnt. Es ist zwar nicht das billigste Holz, aber aufgrund der guten Verarbeitung ist der etwas höhere Preis auch gerechtfertigt. Und der Preis liegt zudem weit unter den High-End-Hölzern.

Wenn du ein etwas langsameres Holz suchst, das einfacher zu spielen ist, dann kannst du dir das Stiga Nostalgic Offensive anschauen. Deutlich mehr Kontrolle und ein mittleres Tempo bietet dagegen das Stiga Nostalgic Allround.

Seit meiner Kindheit spiele ich leidenschaftlich Tischtennis im Verein. Als Spieler, Mannschaftsführer und Trainer konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln. Diese möchte ich an euch anhand von Tipps weitergeben.

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